Es muss schon ein besonderer Anlass im Frühjahr von 1911 gewesen sein, als junge Männer ihre Begeisterung gefunden haben, gemeinsam zu turnen und in einer festen Gemeinschaft Spiel und Sport zu treiben.
An welchem Tag diese Begeisterung zu unserem Verein wurde ist nicht mehr konkrekt nachvollziehbar. So mag es Ostern gewesen sein, beim altbekannten Ballschlagen, oder aber auch Pfingsten unter dem errichteten Maibaum.
Für den offiziellen Gründungstag wurde jedoch der 1. Juli 1911 festgelegt, da das erste und noch vorhandene Kassenbuch an diesem Tag beginnt. Seit diesem Tag sind mit den ersten gezahlten Beiträgen auch die ersten ofiziellen Mitglieder benannt.
Insgesamt 31 Gründungsmitglieder haben zur Repräsentation nach außen, als auch für die allgemeine innere Funktionsfähigkeit in den ersten gemeinsamen Abhandlungen dem Verein ein Namen gegeben, den Vorstand gewählt und Beiträge festgesetzt.
>> Turnverein Rehren, Rehrwiehe und Nordbruch <<
Mit diesem offiziellen Namen wurde auch der erste Beitrag auf 0,30 RM und die einmalige Aufnahmegebühr von 1 RM festgesetzt.
Über den 1. Weltkrieg dürfte der Sport auch in unserem noch jungen Verein fast zum Erliegen gekommen sein. Selbst die noch vorhandenen Kassenbücher weisen in dieser Zeit kaum Einträge auf.
Breits im Jahr 1919 wurde der Sportberieb in Rehren wieder aufgenommen und 43 Sportbegeisterte gestalteten das Vereinsleben nach dem 1. Weltkrieg.
Im Jahr 1920 wurde ein weiteres Kapitel unserer heutigen Geschichte geschrieben: Am 29. und 30. August 1920 war unser Verein erstmals Ausrichter des bis heute an diesem Wochenende bestehenden Erntefestes. - damals verbunden mit einen Turnfest.
Anfang der zwaniger Jahre begannen die leichtathletischen Aktivitäten mit Drei- und Einzelkämpfen in Laufdisziplinen und Weitsprung. 1925 erhielt auch der beliebte Schlag- und Faustball Einzug in das sportliche Programm.
Gerade der Turnsport wurde in der damaligen Zeit GROSS geschrieben und so reiste die damalige Turnriege 1923 zum Deutschen Turnfest nach München.
Ebenfalls im Jahre 1923 wurde, unter besonderem Einsatz von Heinrich Tatge mit weiteren Vereinsmitgliedern, die erste Fahne gestiftet. Für die feierliche Fahnenweihe wurde bereits damals das gemeinschaftliche Zusammentreffen auf dem Erntefest genutzt.
1926 bis 1934 charaketrisierten unseren Verein gerade die herausragenden Leistungen in den Sparten Leichtathletik und Turnen. Viele Wettkämpfe auf Bezirks- und Kreisebene wurden bestritten und oft von den "Rehrener Jungs" mit einem Treppchenplatz belegt. Schnell gesellten sich in dieser Zeit auch die ersten jungen Männer aus den umliegenden Dörfern dazu und bereits 1928 wurden die "Wilhelmsdorfer Jungen" ein Teil des Rehrener Sportvereins.
So ist es nicht verwunderlich, dass auch im Jahre 1934 das Kinderturnen ins Leben gerufen wurde und im Jahr darauf die einheitliche Satzung der Deutschen Turnerschaft übernommen wurde.
1938 wurde das Sportangebot um eine Handballjugendmannschaft erweitert, die jedoch in den darauf folgenden Jahren, wie der gesamte Sportbetrieb kriegsbedingt zum Erliegen kam.
Aus den alten Schriften ist zu entnehmen, dass der Sportverein in Rehren schon immer durch großes Engagement begleitet und geprägt wurde.
Breits am 03.11.1945 fand die Eröffnungsversammlung zur Aufnahme der Vereinaktivitätn statt.
Unter einer notwenigen Namensänderung zum: >>Turn- und Sportverein Rehren A/R << wurden die Sparten Handball, Turnen und Kinderturnen schnell wieder aufgenommen. Bereits ein Jahr später findet die erste Generalversammlung in Wilhelmsdorf statt.
In den darauf folgenden Jahren geht es rasant nach vorn. Laufveranstaltungen werden ausgetragen, die erste Frauenturngruppe schließt sich zusammen und der Verein wird Teil des neugegründeten Kreissportbundes der Grafschaft Schaumburg.
Nun werden auch die Fahrten zu den verschiedensten Leichtathletikveranstaltungen wieder aufgenommen. Viele hervorragende Leistungen und erfreuliche Siege begeistern den gesamten Verein.
Auch die Handballmannschaft steht im Jahr 1948 kurz davor große Geschichte zu schreiben und in die Bezirksklasse aufzusteigen. Ein packendes Endspiel in Walttringhausen, welches knapp verloren wurde und der Aufsteiger am Ende "Germania Hohnhorst" hieß.
Doch im Jahr 1948 wurde noch ein wichtiger Grundstein für unseren heutgen Verein gelegt. In diesem wird dem Verein das erste Mal ein Sportplatz zur Verfügung gestellt. Die Wiese von K. Matthias wurde auf ein Jahr gepachtet.
Die 50er Jahre begannen mit der Umbenennung unseres Vereins in den heutigen >> MTV Rehren A.R. <<. Das 40 jährige Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe wurde kräftig gefeiert und K. Schwake stellt ein neues Geläde für den Sportplatz "Hinter der Mühle" zur Verfügung.
1954 (ob das Datum Zufall ist...?) wurde der erste Antrag auf Gründung einer Fußballsparte gestellt, der am 15.01.1955 mit Beschluss der Generalversammlung in Kraft trat.
Im gleichen Jahr verliert die Handballsparte an Bedeutung und läuft im Verein aus.
Die wilden 60er starteten mit der wohl größten Investition unseres Vereins. Für Ausbaukosten in Höhe von 41.000 DM wurde ein neuer Sportplatz auf dem Pachtgelände von K. Bruns, Rehren (Meierbreite) von 93 ha geschaffen. Pünklich zum 50 jährigen Vereinsjubiläum wurde dieser Sportplatz fertig gestellt und natürlich auf dem Erntefest feierlich eingeweiht.
Ende der 60er erfolgte die erste Durchführung der Sportwerbewoche und im Jahr 1968 war der MTV Rehren Ausrichter der Deutschen-Jugendmehrkampfmeisterschaften für die Vereine des Norkreises.
Die Sportbegeisterung nahm weiter zu und so wurde das bestehende Clubhaus 1969 um einen Geräteraum, Duschen und Heizungen erweitert.
1970 wurde der dann der Antrag auf ein Vereinsregister gestellt und seit der Gründungsveranstaltung am 10.10.1970 nennt sich unser Verein MTV Rehren A.R. e.V..
Nach dem 60jährigen Vereinsjubiläum im darauf folgenden Jahr nimmt der Sportbertieb weiter Fahrt auf! Die Frauenriege nimmt den Turnbetrieb wieder auf und es erfolgt die erstmalige Hallennutzung in Bad Nenndorf. Mit einer Mitgliederzahl von 163 entsteht auch erstmalig eine D-Jugend-Mannschaft in der Sparte Fußball, die 1973 gleich den ersten Platz belegt. Auch die 1. und 2. Herren-Mannschaft steigt in diesem Jahr in ihrer Liga wieder auf und der Sportplatz begommt seine erste Flutlichanlage.
Der Beginn der 80er Jahre stand wohl ganz im Zeichen der Tischtennis-Sparte. Nach der Gründung im Jahre 1979, schaffte man bereits im darauf folgenden Jahr mit der Jugend-Mannschaft den Aufstieg in die 1. Kreisliga. Zu den sehr schnell erreichten 4 Mannschaften gesellt sich nun auch eine Damen-Mannschaft dazu. Bis 1985 gelingt der 1. Herrenschaft der viermalige Aufstieg in Folge bis in die 1. Bezirksklasse.
Im Mai 1983 gibt der MTV das erste Mal einen eigenen Vereinskurier heraus, der seitdem in etwa alle 3 bis 4 Monate erscheint.
Im August des gleichen Jahres gründet sich die bis heute bestehende Doppelkopf-Liga mit einem monatlichen Spieltag und Jahresfinale mit Abschlusswertung, Pokal und tollen Preisen.
1985/1986 beginnt der Teilumbau des Clubheims für zusätzliche Umkleidemöglichkeiten und der Schaffung eines Jugendraumes. Da der MTV bereits in früheren Jahren viele fleißige Hände besaß, konnte der Umbau in reiner Eigenleistung geschafft werden. Auch der Sportplatz erhält überdachte Sitzmöglichkeiten, die zum größten Teil aus Spenden und den Verkauf von Dauerkarten erzielt wurden.
Die 90er Jahre beschreibt wohl ein Wort: "Neubau". 1993 wird der erste Spartenstich für unsere eigene Sporthalle gesetzt. Wieder ist der Einsatz vieler fleißiger Helfer ungefragt vorhanden und ermöglicht Großes. Es wird geplant gebaut und angepackt, bis in den späten 90ern sogar die Arbeiten des zweiten Fußballplatzes beginnen.